Wieder habe ich gut über einen Monat vergehen lassen. Ich werde wirklich mal wieder mehr Artikel schreiben müssen, die Details verwischen mit der Zeit und ich denke ich fasse mich dann doch fast wieder zu kurz, wenn ich nur kurz alles aufliste, was passiert ist.

Um erst mal wieder alles auf den neuesten Stand zu bringen, fange ich wie üblich an.
Der Badminton Wettbewerb – wie letztes mal berichtet – geht diesen Monat weiter, genauer nächsten Mittwoch. Dafür geht es dann schon gegen sechs Uhr zur Schule und hoch nach Tauranga (zwei Stunden Fahrt). Wie das wohl wird? Keine Ahnung. Über den letzten Monat bin ich letztlich nicht allzu oft zum Training gegangen, da Production und Ball mich ganz schön auf Trab hielten. Ich werde berichten!
Meine Performance in Drama würde ich ja gerne online stellen, nur verbietet mir das Copyright mal wieder derartiges… auch ein Video von unserer Aufführung von „Little Shop of Horrros“ wird damit unterbunden und so gern ich euch auch daran teilhaben lassen würde – funktioniert leider nicht ohne weiteres.
Den Ball wiederum kann ich mit einigen Fotos unterstützen, die ich nach dem Schreiben dieses Artikels der Galerie hinzufügen werde.
Aber bleiben wir bei Drama. Nachdem Produktion und Ball endlich vorüber waren, dachte ich, es käme jetzt etwas mehr freie Zeit. Falsch gedacht, denn kaum waren beide Events vorbei geht es schon in die nächste Aufführung, diesmal im Sinne meiner Drama Klasse: „Die Nacht des Leguan“. Klingt im Englischen (The Night of the Iguana) schon um einiges besser.
Wer keine Inhaltsangabe des Stückes will überspringt am besten den nächsten Absatz.

Die Geschichte spielt in Mexiko zur Zeit von WW2. Protagonist der Geschichte ist Shannon, ein ehemaliger Priester der für die Verführung einer Minderjährigen und Predigt atheistischer Ansichten seinem Posten enthoben wurde und nun Reisegruppen durch die Landschaftlichen und gleichzeitig auch menschlichen Untiefen überall in der Welt führt. Während des Stücks führt er eine Reisegruppe von Frauen durch die mexikanische Hitze und gerät durch die amourösen Absichten des jüngsten Mädchens – 16 in Jahren – in der Gruppe in Schwierigkeiten. Um einer Anzeige von einem Telefon in Mexico City aus zu entgehen, fährt er an dem großen Hotel, das als Abstiege geplant war, vorbei zu einem kleineren Hotel abseits der Zivilisation, in dem er schon früher hauste.
Natürlich zieht dieser damit weiteren Widerwillen der Fahrgäste auf sich und zwingt sie letzten Endes zum Bleiben, indem er den Zündschlüssel für den Bus entwendet und permanent mit sich führt.
Zu Shannons Glück sind die dortigen Telefonleitungen – erst vor kurzem installiert – tot und so kann er sich vorerst den Versuchen widmen, die allgemein Stimmung der Gruppe zu verbessern.
In diese ohnehin schon gespannte Situation kommen noch eine reisendes Pärchen – eine Frau mit ihrem Großvater, sie als Malerin und er als ältester Dichter der Welt, die Hotelbesitzerin – Maxine, Frau des verstorbenen, ehemaligen Hotelbesitzers, dem Shannon vieles über sein Leben anvertraute und hier anzutreffen hoffte, eine Gruppe von Nazis (wo meine Rolle ins Spiel kommt) – vier Arier, die alle anderen Menschen als ihnen unterlegen ansehen und sich so immer wieder über die widrige Lage der anderen amüsieren und natürlich die Anführerin der Gruppe von Frauen: Judith Fellows.
Klingt kompliziert? Dazu kommen noch die Versuche Maxines, Shannon ins Bett zu bekommen, zwei Mexikaner, die von Maxine angestellt wurden und ihre Gelegenheits-Liebhaber sind (dafür aber kein englisch sprechen und somit in spanisch angesprochen werden müssen), die Malerin, die moralische allem überlegen und trotz ihrer über vierzig Jahre noch Jungfrau ist und die weibliche Hälfte der vier deutschen, die kein englisch verstehen.
Oben drauf geladen werden natürlich die üblichen Symbole und „Zwischen den Zeilen geschriebenes“. Alles in allem aber ein doch recht interessantes Stück, will ich mal behaupten.
Wo kommt meine Wenigkeit ins Spiel? Ich bin der Anführer der kleinen Nazitruppe, Herr Fahrenkopf – ein Panzerhersteller aus Berlin. Außer mir sind natürlich die drei anderen Darsteller der Nazis alle blond und blauäugig, womit ich mir dann Linsen zulegen und die Haare färben darf. Die upside des ganzen? Wir dürften auf der Bühne hocken, nach Bier und Wein brüllen, uns auf deutsch über alle anderen lustig machen – drei von uns vieren sprechen tatsächlich deutsch – und Karten spielen.
Wobei ich hier wohl das wichtigste ausgelassen habe: während des gesamten Stücks sind Felix und ich in nichts als Badehosen auf der Bühne. Und zwar keine Neuzeitigen, sondern die in den 40ern üblichen knappen Badehöschen, die gerade so das nötigste bedecken und einem – mit Verlaub – einiges abquetschen. Wäre das nicht schon genug ist mein Charakter auch noch ein absoluter Ar*** und zwickt Maxine beim Vorbeigehen immer in den Hintern.
Wer ist gespannt auf die Ergebnisse eben dessen? Ich allemal, ich hoffe, dass ich hiervon wenigstens ein paar gute Fotos bekomme. Da diese nicht ins Copyright fallen, werde ich für die Aufführung meine GoPro platzieren und über das zweistündige Stück hinweg Fotos nehmen lassen.

Aber nun zurück zu bereits angesprochenen Themen. Produktion? Lief absolut super, klasse Rückmeldungen, ein Heidenspaß und Schwielen an den Händen vom Gewicht der Pflanze und dem bedienten Mechanismus. War es jedoch definitiv wert! Ein paar Fotos meiner Puppe werde ich gleich hochladen; vom Tanzen gibt es leider kaum Fotos. Jede Szene wurde ausgiebig fotografiert, nur die Tanzszene scheint vollkommen vergessen worden zu sein, sehr zu meinem Missfallen.

Vom Ball wiederum kann ich euch nun mehr als genug zeigen. Da ich als Convenor für das Ball Committee auch beim Aufbau mithalf, konnte ich vorher einige Fotos unserer Räumlichkeiten und Dekoration machen; durch einen glücklichen Zufall sogar bei richtiger Belichtung.
Der Ball selbst war wundervoll, die Dekoration sah umwerfend aus, die Kleider waren bildhübsch und die Komplimente in allen Richtungen brauche ich wohl kaum erst zu erwähnen. Wer davon aber mehr sehen will, sollte einen Blick in die Galerie unter Ballfotos werfen!
Einige davon sind nur Vorschau eines professionellen Fotografen. Die Originale bekommen wir auf CD, diese kann ich jedoch leider nicht veröffentlichen. Privat kann ich sie gerne einmal herumzeigen, aber dafür gibt es ja auch Fotos vom Preball.
Preball? Ein Ball hier ist in drei Phasen unterteilt. Preball, Ball und Afterball.
Der Preball ist ein Treffen in kleiner Gruppe vor dem eigentlichen Ball, bei dem nette Worte ausgetauscht und Fotos genommen werden. Je nach Gruppe wird auch eine Kleinigkeit getrunken und schon mal „vorgewärmt“.
Ball ist die Bezeichnung für das eigentliche Event. Jeder organisiert eine möglichst protzige Karre und lässt sich damit vor das Great Lake Centre fahren, wo mit großem Geplänkel die Dame aus dem Auto und in die festliche geschmückte Halle geführt wird. In der Halle löst sich die Förmlichkeit ein wenig und man kann nach eigenem Gutdünken zwischen verschiedenen Fotostationen, Tanzfläche, Buffet und Tischen hin und hermarschieren.
Der krönende Abschluss kommt in Form der Preise. Die Sekretärin des committees und wir zwei Convenor sind während der letzten Ferien durch die Läden in der Stadt gezogen und haben allerlei Sponsoren für den Ball gesucht. So hatten wir letzten Endes eine lange Liste von Preisen – von Schokolade, über Schmuck, zu Kinogutscheinen, Jacken, Bungeesprüngen und ähnlichem bis nicht zuletzt zu Blumen und Kronen – die wir austeilen konnten. Hierfür gab es dann verschiedene awards: King and Queen (König und Königin, das schönste Paar aus Jahr 13), Prince and Princess (Prinz und Prinzessin, das schönste Paar aus Jahr 13), Cutest Couple („süßestes“ Päärchen, Paar aus Jahr 12 und 13), Best Dancer (Bester Tänzer), Most stylish tie (modischste Kravatte), Best dresses boy/girl (Best gekleideter Junge/Mädchen) usw. In Summe hatten wir weit über ein dutzend Preise zu vergeben im Wert von teilweise über $100.
Klassisch wurde dann auch noch ein langsamer Walzer von den Preisträgern sortiert nach Rang eröffnet. So kamen zuerst König und Königin, gefolt von Prinz und Prinzessin auf die Tanzfläche und Stück für Stück stiegen die anderen Gewinner ein, bis zuletzt alle hinzustoßen durften.
Ein wunderschöner Abend, den ich mit Sicherheit gerne wiederholen würde!
Zuletzt geht es zum Afterball, der Phase, die wohl am wenigsten für mich geeignet war. Wer weder auf Kuppeln, noch auf Dubstep, noch auf übermäßigen Konsum von Alkohol steht, ist hier falsch. Ich bereue nicht, vorbeigeschaut zu haben, aber ich war mit Sicherheit nicht die Person, die es am meisten genoss. Letzten Endes geht es also um Betrinken, sich auf ansonsten unmögliche Beziehungen einzulassen und zerkratzten CDs zu lauschen – no offense gegenüber allen Dubstep Fans, es gibt ja auch ein paar gute Songs aber der DJ war in meinen Augen mies.
Alles in allem geht das Event also von grob sieben Uhr abends bis fünf Uhr morgens des nächsten Tages. Ich entschloss mich den Afterball etwas früher zu verlassen und mich der Übernachtung bei ein paar Freunden anzuschließen und den Tag ausklingen zu lassen.

Oh je, heute scheine ich doch wieder wirklich zum Schreiben zu kommen und das, obwohl ich eigentlich ins Bett wolle. Nun gut, ich bin es euch schuldig.
Diese Woche Freitag hatte ich kurz nach Schulbeginn einen Doktortermin und bin letztlich nicht vorher in die Schule gegangen (da die Kontrolle der Eltern ja noch vorhanden ist: ich habe damit nur eine Freistunde und Tutor verpasst ;)). Schon seit Wochen warte ich auf einen nebligen und gleichzeitig sonnigen Morgen, an dem ich keine Schule habe. Warum? Weil es einfach nur unglaublich schön ist und ich schon lange von diesem Anblick Fotos machen wollte! Es war zwar nicht so perfekt wir erhofft, denn es gibt weitaus nebligere Tage hier, aber ein paar schöne Bilder konnte ich einfangen. Da alle im Spa Park gemacht wurden, findet ihr sie auch unter dieser Kategorie in der Galerie. Lasst mich doch hören, was ihr davon haltet!

Nach längerem gedanklichen hin und her habe ich mich doch dazu entschieden, die Gastfamilie zu wechseln. Dies wird nächste Woche Freitag geschehen und in den Ferien komm dementsprechend wohl auch eine neue „Zimmerspionage“ und es ist gut möglich, dass ich euch meine Gasteltern vorstellen werde. Ich komme darauf zurück!

Winter? Viele haben sicherlich schon daran gedacht, dass ich hier ja eigentlich auch Skifahren wollte und sich gefragt, was das so macht. Der erste Berg hat letztes Wochenende aufgemacht, der zweite dieses. Noch bin ich nicht selbst auf die Piste gekommen, ausgelöst von verschiedensten Dingen. Mit Sicherheit werde ich mich aber noch einmal diese Woche auf den Schnee schwingen und meine GoPro darf da natürlich nicht fehlen! Ich habe mir noch ein paar Halterungen auf meine Skier montiert und einen Antibeschlagschutz eingebaut, also lasst uns darauf hoffen, dass es gute Videos werden!

Wer schon mal durch die neuen Fotos der Galerie geklickt hat, wird das grüne Auto bemerkt haben. Jap, das ist mein Subaru für die Zeit hier unten und mein zweites Zuhause in Neuseeland. Es ist immer wieder eine schöne Anekdote, wenn man in diesem Zusammenhang einwerfen kann, dass im Heck noch Schlafsack und Jacken und im Handschuhfach Ketchup, Salz, Pfeffer, Servietten und Strohhalme sind. Dieser Eindruck wird natürlich noch perfekt von einem nie endenden Muffin- und Keksvorrat gedeckt, während in kleinen Kartons Dosen L’n’P und Energiedrinks rumfliegen.
Hatte ich schon Handtuch und Schwimmzeug im Fach unter dem Teppich im Heck erwähnt?

So, ich glaube nun habe ich wirklich alles… ach verdammt, okay.
Mein Tanzen hätte ich jetzt doch beinahe vergessen, unverzeihlich. Das Tanzen lief in letzter Zeit äußerst gut, auch wenn es nun keine weiteren Lektionen bis zum nächsten Term geben wird, da nächste Woche Spirit Week – okay, verdammt, noch etwas beinahe vergessen – ist. Aber bleiben wir erst einmal beim Tanzen.
Kurz vor dem Ball kam natürlich ein guter Schwung neuer Tänzer und so hatte ich bis zu knappen dreißig Schülern in meinen Tanzstunden. Auch wenn ich diese Zahl natürlich nicht halten konnte, haben sich doch neue Paar meiner generellen Truppe angeschlossen und manche wollen nun Extralektionen für Tango. Diese werde ich dann wohl nächsten Term beginnen.

Ja, Spirit Week. Seht es mir nach, wenn ich mich etwas kurz fasse, denn ich möchte langsam ins Bett. Spirit Week ist die letzte Woche in Term Two (zweites Vierteljahr) jedes Jahr und widmet sich dem Wettbewerb zwischen den vier Häusern – Ruapehu, Tauhara, Ngauruhoe (gesprochen Narahui) und Tongariro, benannt nach den vier größten Bergen Neuseelands. Während des Colour’s day – ich berichtete – maßen sich die vier Kontrahenten sportlich, die Spirit Week beinhaltet auch einen Sporttag, jedoch wird auch eine Lip sync aufgeführt und andere kleine Scharmützel veranstaltet. Aber der größte Part ist die Lip Sync, nur was ist das überhaupt? Es handelt sich hierbei um Aufführung eines bekannten Liedes, bei dem letztlich nicht gesungen, sondern nur getanzt und die Lippen entsprechend des Gesangs bewegt werden. Klingt komischer – und gleichzeitig normaler – als es wirklich ist. Die „Lippen entsprechend des Gesangs“ zu bewegen fällt normaler aus, als es klingt. Der Tanzpart… nun, ich füge hierbei einen Link ein und lasse das Thema bis zu den Aufnahmen unserer Performance dieses Jahr erst einmal liegen:
Unsere Lehrer haben Spaß!
Unter normalen Umständen würde ich meine Lehrer dabei nicht in den Mittelpunkt stellen, aber dieses Video ist öffentlich zugänglich, daher denke ich nicht, dass hierbei etwaige Beschwerden aufkommen. Und – wohl zu ihrem Glück – es lassen sich kaum Gesichter ausmachen.
Enjoy!

Und nach ewigem Getippe ist genug für heute! Ich melde mich zurück, einiges habe ich ja bereits angekündigt, nun muss ich nur noch wirklich umsetzen.