Endspurt Term 3

Da melde ich mich endlich wieder, der wöchentliche Rhythmus scheint vorerst zur Gewohnheit zu werden.
Vorneweg, ich habe meine Galerie aktualisiert, es gibt also jetzt eine gute Stange neue Fotos. Bei meiner letzten Tour über die Mountainbikestrecke im Spa Park habe ich doch die Kamera mitgenommen, schaut vorbei.

Ich baue meinen heutigen Eintrag mal etwa so auf, wie ich es bisher gemacht habe, also, Schule:
In der Schule selbst gibt es eigentlich relativ wenig zu berichten, denn es interessiert sich hier wohl niemand für Trigonometrie und Welleneigenschaften. Erzählenswertes gibt es dennoch. Diese Woche holten Felix und ich ein paar Tests aus Jahr elf nach, damit wir einige Credits für unser aktuelles Jahr kriegen könnten – zur Erinnerung, zwanzig Credits können pro Fach jeweils aus dem Vorjahr mitgenommen werde. Diese sollten wir ausfüllen, sobald wir mit unserem aktuellen Test aus Jahr zwölf – Trigonometrie, etwa selber Anspruch wie in Deutschland, lediglich pragmatischer – fertig waren. Ich habe nicht lange gebraucht, um diesen Test zu beenden und habe mich dann auch an die Tests aus Jahr elf gemacht. Nur um erst einmal den Eindruck zu erhalten, dass mir der falsche Test vorgelegt worden wäre. „Schreibe 40% als Bruch“. Bitte was?! „Schreibe 3/10 als Dezimalzahl.“ Wollen die mich auf den Arm nehmen?! Okay, der Blick auf den Kopf des Testbogens zeigte, dass es sich wirklich um die offiziellen Tests für Jahr elf handelte. Vielleicht ja nur eine kleine Wiederholung aus den vorherigen Jahren… also mal ausfüllen.
Nächster Bogen. „30% von 200″… meine Gedanken dazu lassen sich schön mit einem herunterklappenden Kiefer und Sprachlosigkeit ausdrücken. Felix war auch bei den anderen Testbögen angekommen, wie ich an einem etwas irritierten Blick seinerseits feststellen konnte. Lange Rede, kurzer Sinn, aber die Aufgaben, die ich hier gerade exemplarisch wiedergegeben habe, waren der essentielle Bestandteil aus vier verschiedenen Tests für je zwei Credits. Zum Vergleich: die Testbögen aus Jahr zwölf über Trigonometrie geben auch nur zwei Credits. Geplant war pro Test eine Unterrichtsstunde, zusätzlich noch der Test aus der zwölf. Nachdem ich dann nach einer dreiviertel Stunde alle fünf Tests abgeben konnte, wurde ich etwas komisch von unserem Mathelehrer angesehen, aber ich werde ihn wirklich noch fragen müssen, was sie denn in den letzten Jahren gemacht haben.
Gut, die damit einhergehende Verwunderung hielt sich schon ein wenig, aber das lässt sich sicherlich erklären…
EDIT: Um Missverständnisse auszuräumen: das allgemeine Niveau hier unterscheidet sich im Stoff der zwölften Klasse nicht von einer deutschen Schule! Die Beschreibung oben trifft lediglich auf Tests der Klasse elf zu!
Ergänzung nach einer Belehrung: Es gibt in Neuseeland weiterhin eine Unterscheidung, zwischen „praktischen“ und akademischen Tests. Die uns hier vorgelegten werden auch nicht später wirklich benotet, sondern lediglich mit bestanden oder nicht bestanden beschriftet. Es ist also nur die Note 4,0 oder 5,5 möglich und reicht gerade so aus, um durch die Klasse zu kommen.
Wer eine akademische Laufbahn anstrebt, hat also von diesen Tests nichts.

Am Montag gab es auch unser Mountainbike Assessment (Prüfung), das sich über zwei Stunden in einem Wald in der Nähe abspielte. Um zu bestehen musste die Strecke hierbei zwei Stunden am Stück in beliebiger Geschwindigkeit gefahren werden. Alles in allem war das Gelände von der Schwierigkeit akzeptabel und auch schön zu befahren und so verliefen die zwei Stunden relativ angenehm und ruhig. Zum Ende trafen wir uns dann an einer Kreuzung auf der Strecke und fuhren zurück zum Parkplatz. Auf den letzten 50 Metern musste ich natürlich einen geistigen Aussetzer haben – fragt mich nicht warum – und in einer Kurve zu spät reagieren, beide Bremsen anziehen und über meinen Lenker hinweg mit meinem Kopf kerzengerade und frontal gegen einen Baum knallen. Okay, ich bin heil, aber ich glaube nicht, dass das dem Helm gut tat… die Kratzer am Helm und die Delle im Baum sahen schon übel aus.
Am folgenden Tag sicherheitshalber nochmal zum Arzt gegangen, nur um dort fast vier Stunden zu warten und gesagt zu bekommen, dass auf den Röntgenbildern alles gut aussieht. Interessant fand ich hierbei jedoch die Information, dass Kosten durch Unfallfolgen in Neuseeland generell vom Staat getragen werden.

Die Woche verlief daraufhin relativ ruhig, ich habe mir die Zeit genommen die Mountainbikestrecken in meiner Nähe etwas auszukundschaften – inzwischen kenne ich über zehn die quasi vor meiner Haustüre liegen – und meinem schmerzenden Rücken eine Pause zu gönnen. Am Freitag kam dann Felix mit in die Stadt und wir haben unsere Fähigkeiten im Dirt Track und dem nahe gelegenen Skatepark erprobt.

Und wieder ist eine Woche um, ohne wirklich viel zu erzählen. Nächste Woche ist meine letzte Schulwoche, danach gibt es erstmal zwei Ferienwochen und das Ende von Term 3. Ich lass von mir hören, also see you guys.