Ende Term Drei – Anfang Examen

Anfang Examen – das Grauen ist wahr und die Realisierung, dass meine Zeit hier sich dem Ende neigt, ist damit auch einhergegangen. Term Drei ging soeben zu Ende und Term Vier besteht nur aus drei Wochen mit anschließenden Externals. Dementsprechend werde ich jetzt zwei Wochen Ferien haben, von da aus geht es in kurze drei Wochen Schule – gerade genügend Zeit um sämtliche Internals zu beenden – und von da aus in den Prüfungsstress der Externals. November ist also mit Prüfungen voll und Anfang Dezember kommen schon meine Eltern nach down under und wir werden uns Nord- und Südinsel ansehen. In fünf Wochen werde ich nie wieder Schulunterricht haben und in zwei Monaten steht mein Abschluss fest und ich habe die Schule vollständig abgeschlossen. Der Gedanke daran ist irgendwo beängstigend und es gibt einem wirklich ein Gefühl der Endgültigkeit. Viele mögen sagen: „Es sind doch noch drei Monate!“, aber wenn einem die Zeit vorher schon kurz vorkommt, wird sie im Flug vergehen.

Man sieht also, schulisch neigt es sich dem Finale und viel zu berichten gibt es dort nicht. Außerschulisch – oder zumindest schulisch veranstaltet – jedoch ein wenig. So muss ich erst einmal eine Korrektur meines letzten Artikels einschieben, da wir aufgrund eines Rechenfehlers nicht zweite in den BOP Champs (regionale Skimeisterschaften) geworden sind, sondern den ersten Platz für unsere Schule erobern konnten
Kurz darauf ging es auch zum Wettbewerb in der nächst höheren Kategorie: den North Island Champs. Schulen der gesamten Nordinsel treten an diesem Wettbewerb in drei Disziplinen an: großer Slalom, Dual Slalom und Slopestyle. Eingeschrieben war ich für alle drei Wettbewerbe (die ersten beiden waren eh verbunden) und hatte parallel die Position als Captain eines unserer zwei Skiteams inne. Die Voraussetzungen diesmal waren bei weitem schlechter als bei den vorangegangenen Champs, denn kalte Winde und niedrige Temperatur bescherten uns eine Eisdecke auf der Rennstrecke für den großen Slalom. Unser Track war im wahrsten Sinne des Wortes blau vor Eis – keine schöne Situation. Unter den Teilnehmern gab es eine sechzigprozentige DNF Rate (did not finish – nicht beendet) und manche gingen so weit, sich hinzusetzen und durch die Tore rutschen zu lassen, da sie sie ansonsten verpasst hätten. Nach dem Tipp eines Teammitgliedes, der vorher schon rennen war, konzentrierte ich mich einzig und allein darauf, ins Ziel zu kommen und war einer der zwei von uns acht, die es tatsächlich geschafft haben.
Dual Slalom und Slopestyle waren beide am zweiten Tag und mit sonnigem Wetter waren die Bedingungen besser. Dual Slalom ist ein Rennen jeweils zwischen zwei Kandidaten auf fast gleichen Rennstrecken – da mein Konkurrent nicht einmal zum Rennen erschien hatte ich also schon gewonnen. Ganz entspannt ging es durch die Tore.
Slopestyle; diesen Begriff habe ich bisher garnicht erklärt. Ein anderes Wort für diese Kategorie ist Freestyle, vielleicht einigen geläufiger. Es handelt sich hierbei um eine Fahrt durch einen Trickpark mit Sprüngen, Geländern und Boxen, die zu allerlei Tricks genutzt werden sollten. Es rangiert hierbei von einfachen Grabs („Griffen“, seitliches Wegstrecken der Ski und Greifen der Ski mit einer Hand) zu 180° und 360° Drehungen bis hin zu einfachen und mehrfachen Überschlägen mit eingebauten Pirouetten und ähnlichem. Technisch lag ich hierbei eher im unteren Bereich, aber da sich sonst keiner für eine Teilnahme im Slopestyle interessiert nahm ich die Chance einfach mal wahr. Ein paar Grabs waren drin, aber darauf beschränkte es sich auch.
Insgesamt gab es keine großen Ergebnisse, aber eine Platzierung als 29stes Team von gut über 100. Also gar nicht mal so schlecht, da so einige Privatschulen mit sommerlichen Trips nach Europa signifikante Vorteile in Bezug auf Training und finanzieller Unterstützung hatten.
Kaum von dem Wettbewerb zurück ging es auch direkt wieder mit dem Snowboard Team auf den Berg – hierbei nur als Begleitung, nichts großartig erwähnenswertes – und nach der Rückkehr direkt weiter zum Badminton Wettbewerb um eine lokale Trophäe.
Im Wettbewerb hatten wir einige wunderschöne Spiele, wenn auch generell klar war, dass unser Team spielerisch überlegen war. Ein schöner Morgen mit netten Spielen und mit Trophäe ohne Zwischenfälle wieder nach Hause.

Ein kleiner Vorfall wäre wohl doch noch – mehr oder weniger – im Zusammenhang mit dem Snowboard Team zu erwähnen. Am Dienstag Morgen bekam ich eine SMS, die besagte, dass ich Mittwoch Abend wohl eine Rede vor der Schule halten würde, in der ich über die Leistungen des Skiteams dieses Jahr berichte. Natürlich war ich noch auf dem Berg und durfte mir damit in kürzester Zeit das Wissen aneignen, was denn überhaupt hier passieren würde und wie meine Rede auszusehen hätte. Nach Absprache mit Coach und dem Captain des anderen Teams der Schule konnte ich dann doch noch zusammenkriegen, was wir so über die Saison geleistet hatten und bin abends mit hohem Adrenalinpegel auf die Bühne gestiegen, um vorzutragen, was wir angesammelt hatten. Eine ohne Frage neue Erfahrung und doch durchaus spannend.

Inzwischen ist bei mir auch mein eigenes Aerial Silk angekommen. Nachdem meine Lektionen vor wenigen Wochen endeten, wollte ich doch nicht mit dem Hobby aufhören und habe mir aus Amerika meine eigene Bahn Stoff bestellt. Angekommen ist es während meiner Zeit auf dem Berg mit dem Snowboard Team und so kam ich letzten Freitag zum ersten mal dazu, das gesamte Konstrukt aufzuhängen. In bereits bekannter Halle aus Bouncen, Turnen und Freerunning dachte ich mir die Sprunggrube nutzen zu können, und so haben wir das knappe zehn Meter lange Seil direkt darüber aufgehängt. Der klare Vorteil ist natürlich die Freiheit in der Bewegung; als Schüler ohne Lehrer ist das Fallrisiko natürlich erhöht, aber mit der Grube darunter ist das Verletzungsrisiko doch noch äußerst gering. So haben sich erst mal alle eingereiht und allerlei Tricks mit dem Tuch ausprobiert, rangierend von Sprüngen aus acht Metern Höhe bis hin zu Salti im Seil und Wickelfiguren. Spaß hat es gemacht und die Anschaffung scheint sich wirklich gelohnt zu haben. Bilder werden hoffentlich beim nächsten mal in der Halle nachgeholt und ich freue mich auf die nächste Session in einer knappen Woche.

Manchen dürfte schon aufgefallen sein, dass ich zum einen neue Bilder in der Kategorie Skifahren hinzugefügt habe und zudem auch die Darstellung der Bilder verbessert habe. Der klare Wink mit dem Zaunpfahl soll von hier aus natürlich in die Galerie führen, daher klickt euch rein!

Für heute war es das erst mal wieder von meiner Seite. Großartige Ereignisse in letzter Zeit gab es nicht und so wünsche ich allen einen schönen Winteranfang, während ich mich hier weiterhin an den steigenden Temperaturen und dem Tragen von Shorts erfreue!

2 Gedanken zu „Ende Term Drei – Anfang Examen

  1. Respekt! Eine Rede vor der Schule zu halten, von der du am Vortag erst erfahren hast …

    Shortswetter – pff! Hier ist grade richtig guter deutscher Herbst! :D Ich liebe es ;)

    LG

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