Examenszeit

Ich verspäte mich momentan wohl doch mal etwas mit meinen Berichtserstattungen, aber es lässt sich einfach wenig in einem Blog unterbringen.

Aufgehört habe ich ja vorletztes Wochenende, quasi mit meinem Rest-Fitzelchen Schule verbleibend. Die letzten beiden Tage verliefen relativ ruhig und dann haben sogar die hiesigen Lehrer ein wenig im Unterrichtsvolumen gekürzt. In Deutschland wäre das wohl schon einige Wochen vorher passiert, aber hier wurde zumindest bis einschließlich Montag noch durchgezogen. Dienstag war dann größtenteils schulisches Picknick und dementsprechend mit wenig Erzählenswertem versehen.
Dienstagabend dann zum Bouncen, wobei ich eher als Mechaniker anwesend war. Es gab mal wieder eine Neueinsteigerin und aufgrund ihrer etwas kürzeren Beinlänge musste ich erst mal versuchen, mit zwei Rohrzangen die Höhe der Kniehalterung zu verstellen. Das lässt sich zurecht als Sisyphusarbeit bezeichnen.

Donnerstag gab es dann auch schon das erste Examen, genauer Englisch. Das lief dann folgendermaßen ab: man findet sich entweder zum Vormittags- oder Nachmittagstermin ein (wird vorher durch den Klausurenplan festgelegt) steht sich vor der Haupthalle die Beine in den Bauch und wartet still leidend auf das Todesurteil des Eintretens. Das ganze läuft hier schon wirklich äußerst geordnet ab, jeder hat im vorneherein seine Nummer, die ihm dann auch entsprechend einen Platz in der Halle zuordnet und in entsprechender Reihenfolge wird man auch reingelassen. Auch wenn die meisten hier noch die Organisation der Examen bemängeln – das System wurde ja erst vor einigen Jahren umgestellt – kommt es mir schon deutlich besser als in Deutschland organisiert vor.
Drinnen angekommen hat dann jeder ein verschweißtes Paket mit sämtlichen Examen vor sich, die es in dieser Stunde zu bearbeiten gilt. Vorne werden noch ein mal sämtliche Regeln vorgelesen, die es zu beachten gilt und dann stürzen sich alle auf die Arbeit.
In meinem Falle gab es dann noch einige zusätzliche Probleme – ich gehörte zu den späten Anmeldungen, daher musste ein zusätzlicher Bogen ausgefüllt werden, mit dem sich die Kontrolleure bisher noch nicht wirklich auskannten. Noch dazu war dann mein Nachname falsch geschrieben und so dauerte es in Summe gute dreißig Minuten diesen Kleinkram zu korrigieren. Aber was tut man nicht, um seine Noten auch wirklich zu bekommen…

Weg von der Schule, denn ich habe ja quasi schon Ferien. Freitag ging es dann aber direkt wieder zu den Schulgebäuden, denn es war der sogenannte Class 12 day, der den diesjährigen Klasse Zwölfern schon ein mal einen Einblick in das nächste Jahr geben soll. Es war recht schnell klar, dass sich wirklich einiges ändern wird. Das Fehlen der Schuluniform ist dabei wirklich nur ein kleiner Teil.
Die Klasse Dreizehn hat hier einen eigenen Aufenthaltsraum, für den wir selbst zuständig sind und sogar ein Komitee wählen werden, das für die Verteilung der zur Verfügung gestellten Gelder zuständig ist und sich um Instandhaltung und Erweiterung dieser Räumlichkeiten kümmert.
Weiterhin gibt es wirklich eine Unmenge an Komitees an denen man Teilhaben kann: Umwelt-, Ball-, Sport-, Kultur-, Gemeinschaftsraumkomitee und weitere. Grob kann man sagen, dass diese einzelnen Komitees in etwa dieselbe Aufgabe haben: die Verteilung der zur Verfügung gestellten Gelder und die Organisation entsprechender Veranstaltungen, die teils auch wieder Geld einbringen sollen.
Dann gäbe es da auch noch die Wahl der Leiter für die einzelnen Häuser – die vier Leiter und Stellvertreter stammen jeweils aus dem Jahr Dreizehn des entsprechenden Hauses und werden von den Dreizehnern des Hauses gewählt. Damit man aber wirklich die ganzen Leute kennt, die infrage kommen, wird Anfang nächsten Jahres noch ein mehrtägiger Ausflug mit der gesamten Klassenstufe gemacht. Dort sollen dann die Führungsfertigkeiten der einzelnen Anwärter getestet werden.
Was gibt es noch neues in Jahrgang Dreizehn? Ich bin mir sicher, dass ich noch etwas vergessen habe, aber ich denke die Punkte reichen aus, um klarzumachen, dass sich einiges ändert. Schön abgerundet wurde der Informationstag dann von einem gemeinsamen Lunch und für Felix und mich ging es dann mit ein paar Freunden weiter zum Skatepark. Dort auf die Bikes geschwungen, ein paar Runden gedreht und mit Meilenstiefeln weiter in die Stadt. Nach einigen Stunden springen ging es dann abends wieder nach hause, Sachen packen und weiter zu unseren Hüpfer-Kollegen für eine Übernachtung. Dabei mussten Felix und ich natürlich erst mal von Google Maps einen – man entschuldige – beschissenen Weg angegeben bekommen, der uns quasi ein mal um Taupo herum und durch das Industrieviertel führte. Herrlicher Spaß im Dunkeln durch ein fast unbekanntes Gebiet zu radeln.
Immerhin, wie sind sogar unverletzt angekommen und konnten erst mal die Räder in die Ecke stellen: es ging nämlich mit den anderen zu Fuß weiter und über die Dächer der nächsten Schulen. Ja, jeweils Mehrzahl, mehrere Schulen und mehrere Dächer. Nächstes mal nehme ich die Kamera mit, teilweise ist der Ausblick nämlich einfach nur absolut genial!

Samstags ging es dann erst mal wieder zu mir. Nur um direkt von der nächsten SMS abgepasst zu werden mit dem Inhalt: „Übernachtung bei xyz, seid ihr dabei?“ Alles auf ein mal war es dann doch erst mal genug, ein ruhiges Wochenende drangehängt und entspannt.
Damit wären wir dann ja immerhin bei der aktuellen Woche angekommen. Montag wollte ich biken gehen, aber das wirklich äußerst wechselhafte Wetter machte mir mit starkem Regen und Hagel diesen Wunsch zunichte.
Dienstag wieder bouncen in der Halle und schon wieder eine Neue dabei! Scheint hier mit dem Club wieder bergauf zu gehen. Zu den besten Zeiten des Clubs gab es fünfzehn Mitglieder, mit mir waren wir dann als ich hier ankam nur noch fünf – jetzt wieder steigend.

Und heute haben wir dann Mittwoch – wieder Examenstag! Physik, also drückt mir die Daumen. Ich geh dann noch mal meine Notizen durch und verabschiede mich von euch für diese Woche.